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Unser Leben in der Geschichte

Nach einem ersten gescheiterten Missionsversuch im Jahr 1219 unternahmen die Brüder des hl. Franziskus von Assisi zwei Jahre später, also 1221, unter der Führung des deutschen Minderbruders Cäsar von Speyer einen erneuten Versuch, mit den Idealen ihrer Gemeinschaft in Deutschland Fuß zu fassen – dieses Mal mit Erfolg. Zunächst erhalten sie ein Wohnrecht am Platz des heutigen Würzburger Priesterseminars. Als dieser Platz zu klein geworden ist, bekommen sie 1249 ein größeres Grundstück rund um die damals schon errichtete Valentinuskapelle, wo sie in den nächsten Jahren Klosterkirche und Konventsbau errichten. Anfang November 1221 wurde der erste Konvent in Würzburg gegründet. Mit vollem Elan widmen sich die Brüder der Seelsorge in der mittelalterlichen Stadt Würzburg. Besonders engagierten sich die Brüder in der Sorge um die Aussätzigen. Regelmäßig sind Brüder im Siechenhaus „Wöllrieder Hof“ am Rande Würzburgs im Einsatz.

Seit jener Zeit sind die Brüder des Franz von Assisi ununterbrochen in der Stadt präsent, auch wenn es in der Geschichte durchaus einige personelle Krisen zu überwinden galt: 1559 sind nur mehr drei Brüder im Konvent. Die Reformation hat Spuren hinterlassen.

1803 lieferte im Zuge der Säkularisation einen besonderen Tiefpunkt: das Kloster wird zum Aussterbekloster bestimmt und darf keine Novizen mehr aufnehmen. 1840 wird dieser Beschluss revidiert. Das Kloster durfte wieder aufblühen.

Einen kritischen Einschnitt der jüngeren Geschichte markiert das Jahr 1945: Am 03. und 16. März wurden Kloster, Bibliothek und Kirche Opfer der Bombenangriffe der Alliierten, die großen Schaden anrichteten. Mit vereinten Kräften leistete die deutsche Ordensprovinz den Wiederaufbau von Kirche und Kloster, der erst 1971 vollständig abgeschlossen war.

Im Jahr 1986 beschädigte ein Brand die Kirche, so dass noch einmal renoviert und gebaut werden musste. Doch seitdem ist das Kloster von derartigen Unglücksfällen verschont geblieben.

Die Bausubstanz betreffend fielen in den vergangenen Jahrzehnten einige Renovierungsprojekte an, zuletzt die aufwändige Dachsanierung des Klosters in den Jahren 2002/2003. Im Jahr 2012 wurde die Außenfassade der Klosterkirche saniert. Die Innenrenovierung wurde im Herbst 2013 zum Abschluss gebracht.

Heute ist das Kloster Würzburg Sitz der Franziskaner-Minoriten Provinz St. Elisabeth mit dem Provinzialministers und der Provinzverwaltung.

Unsere älteren und kranken Brüder können im Konvent entsprechend ihrer Bedürfnisse gepflegt werden.

Die Brüder im Konvent übernehmen vor allem wichtige Dienste in der Beichtseelsorge in unserem Kloster und natürlich die Feier der Eucharistie; außerdem sind sie immer wieder zu Aushilfen in anderen Kirchen unterwegs. Einige Schwesterngemeinschaften in Würzburg werden von den Brüdern seelsorglich betreut. Die Pfarreien Kist und Reichenberg werden derzeit auch vom Würzburger Konvent aus seelsorglich versorgt.

Außerdem ist in Würzburg das „Projekt Straßenambulanz“ angesiedelt, das von unserer Provinz getragen wird: Ein Bruder bietet medizinische und pflegerische Versorgung von Wohnsitzlosen an – ein urfranziskanisches Anliegen!
Zu guter Letzt befindet sich in Würzburg auch unser Juniorat, also der Ausbildungsort für die Brüder nach dem Noviziat; die meisten von ihnen studieren Theologie und bereiten sich auf den Priesterberuf vor.

Der Klostergarten vermittelt das Bild einer erholsamen Oase mitten in der Stadt. Der Kreuzgang des Klosters wird von vielen Bürgern der Stadt, von Gästen und Touristen gern als Durchgangsweg von der Franziskanergasse zur Neubaustrasse genutzt – ein wohltuender Weg in die Stille aus dem Lärm und der Geschäftigkeit des Alltags.

 

Unsere Geschichte in Bildern

 

Gemeinschaftstag in Würzburg

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